Tischler*in (m/w/d)
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Elektroniker*in - Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d)
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Fachinformatiker*in für Systemintegration (m/w/d)
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Kurt Fischer (1933 - 1939)
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Kurt Fischer war der erste von fünf nationalsozialistischen Bürgermeistern. Schon bei seiner Auswahl unter 84 Bewerbungen hatte man ihn als einen jungen, dynamischen Mann ausgesucht, der das Parteiabzeichen bereits seit 1931 trug. Fischer kam aus Landsberg an der Warthe, wo er am 03.12.1902 als Sohn eines Landwirtes geboren wurde. Als "Einjähriger" verließ er die Schule, holte aber später sein Abitur nach. Nach einem Studium in Insbruck, Berlin und Breslau bestand er im Dezember 1932 sein Referendarexamen als Jurist. Fischer traf am 10. Dezember 1933 auf dem Auricher Marktplatz mit dem Auto ein. Ein Sturm der SA und eine Gefolgschaft der HJ war vor ihm aufmarschiert. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches schritt er die Front ab. Eines war nun klar: Er war nicht der Vertreter der Bürgerschaft, sondern der Abgesandte der Partei! Diese Position übte Fischer mit überraschendem Selbstbewusstsein aus. In den sechs Jahren seiner Amtsführung gab es beachtliche Veränderungen in Aurich. Am meisten bemühte sich Fischer um eine Garnison in Aurich. Er erlebte es noch, als am 1. Oktober 1938 die 1. Kompanie der Marinenachrichtenabteilung mit klingendem Spiel auf dem Marktplatz aufzog. Mit der Garnisonwerdung setzte eine rege Bautätigkeit in Aurich ein. Nicht nur die Kasernen und andere militärische Objekte wurden errichtet, sondern auch Wohnungen für Offiziere und Unteroffiziere sowie Straßen, Ent- und Versorgungsanlagen. Auch das Blücherbad entstand in diesen Monaten. Fischer dachte auch an die kulturelle Versorgung der neuen Bürger. Er sorgte für eine Volksbücherei, ein Konzert- und Theaterabonnement. Eine breite Bautätigkeit in Aurich hatte aber schon viel früher eingesetzt. Mit staatlicher Unterstützung wurden vor allem Siedlungshäuser im Einheitsstil gebaut. Sie waren für diese Zeit charakteristisch und prägen noch heute das Bild einiger Auricher Straßen. In die Dienstzeit Fischers fiel auch der Pogrom vom 9./10. November 1938. Fischer streitet allerdings ab, irgend etwas damit zu tun gehabt zu haben. Im Juni 1939 wurde Fischer überraschend an eine größere Stadt (Belgard in Pommern, 17.000 Einwohner) abgeordnet. Im März 1948 kehrte Fischer aus Kriegsgefangenschaft und Internierungshaft zurück. Von 1949 bis 1951 war er Kreisgeschäftsführer des Zentralverbandes der Flüchtlingsarbeitsgemeinschaft des Kreises Aurich e. V. (ZvD). Auf der Liste des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) wurde er im Mai 1951 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Seine Fraktion wählte ihn im Oktober 1951 zum stellvertretenden Vorsitzenden und im November 1953 zum Vorsitzenden. Im Oktober 1954 legte er sein Mandat nieder. Kurt Fischer starb am 10.02.1991 in Hamburg. Kurt Fischer (1933 - 1939)
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Karl Anklam (1924 - 1933 und 1945 - 1946)
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Als nach dem jahrzehntelangen soliden Wirken des Patriarchen Schwiening ein neuer Mann für das Bürgermeisteramt gesucht wurde, wünschte man sich in den schwieriger gewordenen Zeiten eine Figur, die imstande war, die bedrohenden Nachkriegsverhältnisse zu lösen. Es sollte jemand sein, der sich durch Tatkraft und Dynamik auszeichnete. Unter den 55 Bewerbungen wurde der 41jährige Dr. jur. Karl Anklam aus dem Pommernland ausgewählt. Anklams bisherige Laufbahn hatte ihn durch verschiedene Verwaltungsstellen geführt: Hilfsarbeiter bei den Kreisverwaltungen von Guben und Landsberg, 1913 Bürgermeister der kleinen Stadt Damgarten und 1919 von der Stadt Rügenwalde. Seine Amtsführung in Aurich war ohne Tadel. Die anstehenden Aufgaben löste Anklam mit großem Engagement. Auf Ressentiments stieß jedoch bald in dem eher konservativen Aurich seine politische Tätigkeit. Denn er erwies sich nicht nur als überzeugter Republikaner, er wirkte auch aktiv für die Deutsche Demokratische Partei (später Deutsche Staatspartei) und das Reichsbanner. Die Nationalsozialisten (wie auch die Kommunisten) griff er mit außerordentlich scharfen Worten an. Die kämpferischen Zitate aus seinen Reden, Schriften und Leserbriefen füllten nach 1933 ganze Seiten von Anklagen. Eine lächerliche Affäre führte zum Sturz des von den Nationalsozialisten gehassten Bürgermeisters. Dr. Anklam musste im Sommer 1933 Aurich verlassen. In den Jahren bis 1945 musste er untergeordnete Tätigkeiten ausführen. Ein beruflicher Wiederaufstieg wurde ihm durch äußerst negative Beurteilungen des neuen Bürgermeisters von Aurich verwehrt. 1945 war Anklam 62 Jahre alt. Jann Berghaus, sein alter politischer Freund, der inzwischen wieder zum Regierungspräsidenten ernannt war, berief seinen Kampfgefährten wieder zum Bürgermeister. Aber als 1946 die neue zweigleisige Verwaltungsstruktur nach britischem Vorbild eingeführt wurde, musste sich Anklam zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: dem politischen, ehrenamtlichen, aber verhältnismäßig einflusslosen Bürgermeister oder dem unpolitischen, hauptamtlichen Stadtdirektor. Dem engagierten Mann fiel die Wahl schwer. Sein Ideal war eben der politische Verwaltungsbeamte. So trat er aus dem Staatsdienst zurück. Sein Nachfolger als Bürgermeister wurde der Einzelhandelskaufmann Hermann von Schleusen. Am 1. Januar 1961 starb Karl Anklam. Sein Grab befindet sich auf dem Auricher Friedhof. Vor einigen Jahren wurde nach ihm der Bürgermeister-Anklam-Platz benannt. Eine späte Ehrung! Karl Anklam (1924 - 1933 und 1945 - 1946)
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Friedrich Schwiening (1882 - 1924)
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Der Bürgermeister mit der längsten Amtszeit von 42 Jahren war Friedrich Schwiening. Man wollte von vornherein einen ausgebildeten Juristen als Bürgermeister haben. Das Wahlgremium aus den Herren Dr. med. Wolfes, Rechtsanwalt Seckels, den Apothekern Meins und Rassau, dem Weinhändler Winter und dem Kaufmann Eiben entschied sich einstimmig für den 31jährigen Assessor Friedrich Schwiening aus Göttingen. In ihm glaubte man die guten preußischen Beamtentugenden wie Fleiß, Eifer, Fachkenntnisse und Ordnung zu finden. Hinzu kam, dass ihm die bisherigen Vorgesetzten eine "schnelle Auffassungsgabe, taktvolles Verhalten und gefällige Umgangsformen" bescheinigten. Es stellte sich heraus, dass man in allen diesen Punkten recht behalten hatte. Schwiening war 1851 in Springe als Sohn eines späteren Amtsgerichtsrates geboren. Nach dem Jurastudium war er Referendar an verschiedenen Gerichten in Einbeck, Hannover, Otterndorf, Göttingen und Lüneburg gewesen. Zur Zeit seiner Bewerbung war er Assessor beim Amtsgericht Göttingen. Am 8. Dezember 1881 wurde die Einstellung Schwienings als Bürgermeister von Aurich vom Innenministerium in Berlin bestätigt. Senator Winter nahm ihm am 5. Februar 1882 den Eid ab. Schwienings Amtszeit fiel in eine für Deutschland glückliche Zeit, als die sozialen Unruhen am fernab gelegenen Aurich vorbeigingen. Die Entwicklung Aurichs ging langsam und ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. So wurde 1889 ein Schlachthaus errichtet, 1894 ein Krankenhaus, 1897 die Lambertischule, 1910 das Gaswerk sowie 1911 das Wasserwerk. 1914 wurde kurz vor Kriegsbeginn das Sparkassengebäude neben dem Rathaus gebaut, dieses selbst war schon einige Jahre zuvor renoviert worden. Trotz des Bürgermeisteramtes fand Schwiening Zeit für andere Ämter, die mit seinem Bürgermeisterposten zu tun hatten. So war er Abgeordneter im Provinziallandtag und seit 1886 auch Landschaftsrat der Ostfriesischen Landschaft. 12 Jahre später wurde er sogar nebenamtlich Syndikus der Ostfriesischen Landschaft. Im Alter von 40 Jahren heiratete er die Ostfriesin Henriette Tannen. Auch in der Politik war Schwiening ein Mann der gezügelten Handlungen. Bei seinem Eintritt ins Berufsleben bezeugten seine Vorgesetzten, er sei "in politischer Beziehung nicht hervorgetreten". Dies blieb so bis zu seiner Pensionierung. Noch als Ruhestandsbeamter konnte er 1933 in einem Fragebogen der nationalsozialistischen Regierung auf die Frage nach einer früheren Parteizugehörigkeit "keine" eintragen. Am 26. September 1924 wurde Schwiening in den Ruhestand versetzt. Er war damals bereits 73 Jahre alt. Am 22. Mai 1935 verstarb er in Aurich. Friedrich Schwiening (1882 - 1924)
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Hermann Hippen (1964 - 1978)
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Er gilt als einer der freundlichsten Bürgermeister der Stadt. Seine "ausgleichende und verständnisvolle Art", seine "offene und verständnisvolle Partnerschaft", seine "menschliche Wärme" und sein "freundliches und väterliches Wohlwollen" prägten ihn zu "einem Mann des Ausgleichs". Hermann Hippen stammt aus einem alten Auricher Handwerkergeschlecht. Er wurde 1907 in Aurich geboren, besuchte das Gymnasium bis zur mittleren Reife und machte eine kaufmännische Lehre. In der Wirtschaftskrise der 20er Jahre verlor er seine Arbeit in der Ausbildungsfirma. 1930 fand er eine Anstellung bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse und dort blieb er dann bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1969 als Verwaltungsamtmann. Von 1939 bis 1946 war er Soldat und in Kriegsgefangenschaft. 1961 stellte er sich zum ersten Mal zur Wahl für das Stadtparlament (auf der Liste der SPD). Bis dahin hatte er sich hauptsächlich in Auricher Vereinen betätigt, so in der Sportvereinigung und der Feuerwehr. Nach seiner Wahl zum Ratsherrn wurde er sogleich zum Beigeordneten gewählt. Als Bürgermeister von Schleusen zurücktrat, wählte man Hippen zu seinem Nachfolger. In dieser Stellung blieb er bis zum 20. Juli 1978, gewählt zunächst von einer Koalition aus SPD und FDP, später genügten die Stimmen der zur absoluten Mehrheit gelangten SPD. Die 14 Jahre seiner Amtszeit fielen in die Zeit großer wirtschaftlicher Veränderungen und des sich ausbreitenden Wohlstandes. Große Baumaßnahmen fielen in diese Zeit: das Industriegebiet Süd (1972), das Hallenbad (1972), die Fußgängerzone (1974), das Berufsbildungszentrum (1975) und das neue Rathaus. Aber das größte Ereignis in Hippens Amtszeit war die Gemeindereform. Nach verhältnismäßig kurzen Beratungen entstand eine Stadt mit 34.000 Einwohnern und 21 Gemeinden. Hermann Hippen war bei den Beratungen von Anfang an dabei. Am 20. Mai 1972 wurde der Gebietsänderungsvertrag unterschrieben. Am 22. Oktober 1972 fand die erste Kommunalwahl für das größere Aurich statt. Hermann Hippen war ein Mann, der ein außerordentliches Vertrauen bei den Menschen der Stadt genoss. Bei seinem Rücktritt am 21. Juli 1978 wurde er mit Lob und Dank überhäuft. Der Bundespräsident verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz; der niedersächsische Ministerpräsident den Niedersächsischen Verdienstorden. Nur ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt, am 18. Februar 1979, verschied der allseits geachtete Bürgervater. Hermann Hippen (1964 - 1978)
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