Verkehrsentwicklungsplan

Weichensteller für eine lebenswerte Stadt und eine nachhaltige Mobilität

 

Liebe Auricherinnen und Auricher,

Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Damit jede und jeder in Aurich auch in Zukunft nachhaltig mobil sein kann und wir zusammen eine lebenswerte Stadt gestalten, in der sich die Bürgerinnen und Bürger wohl fühlen, hat die Stadtverwaltung Aurich die Ausarbeitung eines Verkehrsentwicklungsplanes mit dem Realisierungshorizont 2040 gestartet.

 

Ziele und Zweck

Das generelle Ziel des Verkehrsentwicklungsplanes ist es, eine vernetzte, sichere und klimafreundliche Mobilität in Aurich zu schaffen, welche die Menschen aller Generationen und Lebenslagen flexibel, barrierearm und bequem ans Ziel bringt – ohne übermäßige Belastung von Umwelt, Klima und Ressourcen.

Eine integrierte Mobilitätsstruktur, in der Personen- und Güterverkehr sinnvoll koordiniert werden, der Autoverkehr reduziert, Fuß- und Radverkehr gestärkt sowie der öffentliche Nahverkehr attraktiver gestaltet wird, ist Grundziel.

Die politische Vision und Zielsetzung werden im Rahmen der Entwicklung des VEP dabei noch weiter geschärft. Diese soll das Ergebnis verschiedener Gremiensitzungen mit den politischen Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen sein.

Was wollen wir bewirken?

Verkehrssicherheit verbessern: Schwerpunkte auf Fuß- und Radverkehr, Rücksicht auf vulnerable Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, klare Priorisierung sicherer Kreuzungen und Aufenthaltsqualität im Straßenraum.

Erreichbarkeit verbessern: Konzentration auf kurze Wege, attraktive ÖPNV- und Fahrradangebote, barrierefreie Linienführungen und nahtlose Verknüpfungen der Verkehrsmittel.

Umwelteffizienz steigern: Reduktion von Emissionen, Lärmminimierung, Förderung nachhaltiger Modalitäten.

Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Verbesserte Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Bildungs- und Verwaltungsstandorten; Optimierung von Liefer- und Mobilitätsdiensten.

Lebensqualität erhöhen: Mehr Grün, bessere Luftqualität, attraktive Ortsräume, sichere Schul- und Freizeitwege.

Und für wen das alles?

Nutznießer sollen hier vor allem Bürgerinnen und Bürger, Pendlerinnen und Pendler, Schülerinnen und Schüler, Unternehmen, Handwerk, Einrichtungen des Gesundheits- und Bildungswesens sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt sein.

Planungshorizont 2040

Struktur und Vorgehen

Der langfristige Planungsrahmen erstreckt sich bis in das Jahr 2040. Wichtig ist dabei eine regelmäßige Überprüfung von evaluierbaren Zwischenzielen, um bei entsprechendem Fortschritt oder auch Nichterreichen von Zielen die Maßnahmen anzupassen.

Der Maßnahmenbaukasten sieht dabei eine jährliche Priorisierung von Projekten, angepasst an Demografie, Verkehrsnachfrage, technologischer Entwicklungen und verfügbarer Mittel vor, um eine gesicherte Umsetzung zu gewährleisten.

Das ganze Vorgehen ist dabei ein iterativer Prozess: Monitoring, Kennzahlen-Tracking und jährliche Berichte sichern Transparenz; Anpassungen erfolgen bedarfsorientiert. Der Verkehrsentwicklungsplan wächst weiter mit der Umsetzung.

Sustainable Urban Mobility Plan (SUMP)

Ein neuer Standard nachhaltiger Mobilitätsentwicklung

Der Begriff der "Sustainable Urban Mobility Plans" (SUMP) wird im deutschsprachigen Raum in der Regel mit "nachhaltigen urbanen Mobilitätsplänen" gleichgesetzt. Er wurde durch EU-Projekte eingeführt sowie inhaltlich ausgefüllt und beschreibt einen Prozess, der einer Verkehrsentwicklungsplanung nach den Hinweisen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ähnlich ist.

Der SUMP ist somit ein strategischer Plan und ein Maßnahmenplan, welcher auf gängigen, in Europa üblichen Planungspraktiken der Verkehrsentwicklungsplanung aufbaut. Er berücksichtigt insbesondere die Integrations-, Beteiligungs- und Evaluierungsprinzipien, welche die gegenwärtigen und künftigen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen berücksichtigen sowie helfen sollen, die Lebensqualität in Stadt und Umland zu verbessern.

Das Ziel von SUMP besteht im Wesentlichen darin, ein nachhaltiges Verkehrssystem aufzubauen. Die deutsche Verkehrsentwicklungsplanung umschreibt dieses wertneutraler als eine "integriert zu erarbeitende Planung". Zur Erreichung des Ziels der Nachhaltigkeit werden die folgenden Teilziele bei der Umsetzung von SUMP verfolgt:
 

- Verbesserung der Sicherheit,
- Gewährleistung der Zugänglichkeit zu Arbeitsplätzen und Dienstleistungen,
- Reduktion der Umweltverschmutzung (einschließlich Treibhausgasemissionen) und des Energieverbrauchs,
- Erhöhung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Personen- und Güterverkehr,
- Steigerung der Attraktivität und Qualität städtischer Räume.

 

Die Entwicklung und Umsetzung eines SUMP ist ein kontinuierlicher Prozess, bestehend aus elf Hauptschritten. Diese wiederum sind in vier "Phasen" gegliedert. Zu diesen zählen die Vorbereitung, die rationale und transparente Zielsetzung, die Ausarbeitung des Plans sowie die Planumsetzung.

Nutzen, Mehrwert und die gesellschaftliche Wirkung der Verkehrsentwicklungsplanung

Klar priorisierte Fuß- und Radwege, sichere Kreuzungsbereiche und bessere Aufenthaltsqualität reduzieren Unfälle und sorgen so für mehr Sicherheit. Die Förderung aktiver Mobilität steigert die Bewegung, Herz-Kreislauf-Gesundheit und Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger und schaffen somit Gesundheitsbenefits.

Zu mehr Lebensqualität führen weniger Lärm, geringere Emissionen und bessere Luftqualität. Und mehr Grünflächen in Quartieren steigern Lebensqualität und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Wir wollen wirtschaftliche Impulse setzen, die wir durch verbesserte Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und Verwaltungen anstoßen. Dadurch erwarten wir auch eine erhöhte Produktivität. Die lokale Wirtschaft wird durch einen verbesserten barrierefreien Zugang und attraktive innerstädtische Räume gestärkt werden.

Eine soziale Inklusion schaffen wir durch die Mobilitätsplanung indem eine barrierearme Infrastruktur, gute ÖPNV-Verknüpfungen und bezahlbare Mobilitätsangebote schaffen. Somit ermöglichen wir Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Alter oder Einkommen, stärken die Mobilitätssicherung und wirken der Mobilitätsarmut entgegen.

Ein flexibles Mobilitätsangebot, adaptiv steuerbare Infrastrukturen und eine regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen sichern eine Anpassungsfähigkeit der Verkehrsentwicklungsplanung an Demografie, Klimawandel und technologische Entwicklungen. Somit schaffen wir eine Resilienz und Zukunftsfähigkeit für die Mobilität von Morgen.

Um Transparenz und Vertrauen bei der Bevölkerung zu schaffen, setzen wir auf offene Berichte zu Zielen, Fortschritt und Herausforderungen. Wir stärken somit das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess.

Wichtig sind auch Erfolgskennzahlen, welche wir transparent kommunizieren möchten. Hierzu zählen u.a. Veränderungen z.B. bei den Zahlen registrierter Verkehrsunfälle, der Anteil des Radverkehrs am Modal Split, Verfügbarkeit von Radabstellanlagen, CO2-Emissionen pro Kopf und nicht zuletzt die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Mobilität in der Stadt Aurich.
 

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Stadt Aurich
Stabsstelle Klima und Mobilität
Leerer Landstraße 5-9, 26603 Aurich

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Herr Alberts
Tel.-Nr.: 04941/12-26 04
E-Mail: klimaschutz@stadt.aurich.de