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Aktionstag gegen Gewalt an Frauen 2023

Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, das leider immer Aktualität hat. Jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, weisen weltweit Menschen auf dieses Problem hin, aber die Zahlen der Delikte bleibt hoch. Im Landkreis Aurich hat die Polizei im Jahr 2022 in 438 Fällen häuslicher Gewalt an die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt verwiesen. Im Jahr 2023 waren es bisher bereits 527 Fälle. Die Zahlen der Polizei sind nur die Spitze des Eisberges.

Es gibt sehr viele Frauen, die Gewalt erfahren, aber keine Anzeige erstatten, die nicht zur Polizei gehen – weil ihnen eingeredet wird, dass sie selbst schuld sind, weil Beschwerden nicht immer ernst genommen werden, weil es Angst vor Verurteilung gibt, weil sie sich in einer finanziellen oder sozialen Abhängigkeit befinden, weil Frauen sich nicht trauen zu sagen, was wirklich passiert ist.

Statistisch betrachtet versucht täglich ein Mann in Deutschland seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau an Partnerschaftsgewalt. Jede vierte Frau in Deutschland wurde bereits Opfer häuslicher Gewalt. Und das nicht nur irgendwo, sondern auch bei uns, direkt vor Ort. Der Mord an einer jungen Auricherin im letzten Jahr ist vielen Menschen noch schmerzlich im Gedächtnis.

Es ist wichtig, dass diese Fakten immer wieder ins öffentliche Bewusstsein drängen. Alle Menschen sind aufgefordert, hinzuschauen und häuslicher Gewalt entgegen zu wirken. Hilfe gibt es bei den örtlichen Beratungsstellen.

Am 25.11.2023 lädt der kurdische Frauenrat Zelal von 10.00 bis 18.00 Uhr in der Fußgängerzone Aurich zum Gedenken und zur Information ein. Außerdem findet um 17.00 in der St. Johanniskirche in Sandhorst ein Gottesdienst statt. In der Zeit vom 25.11. bis 10.12 (dem Tag der Menschenrechte) machen die Fahne am Auricher Rathaus und Banner an öffentlichen Plätzen auf das Thema aufmerksam.

Frauenfrühstück am Internationalen Frauentag

06.03.2023 - Seit mehr als 100 Jahren gehen Frauen weltweit am 8. März auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen. Sie wollen sich aus traditionellen Rollen befreien und gleichberechtigt das Leben gestalten. Im Rahmen der 33. Auricher Frauenwochen hat der kurdische Frauenverein Zelal zum Frauenfrühstück nach kurdischer Tradition eingeladen. Leckere Speisen wurden aufgetischt und die überlieferten Geschichten dazu erzählt. So konnten die Teilnehmerinnen mehr über die kurdische Kultur erfahren. Es war das erste Mal, dass das Frauenfrühstück in dieser Form stattfand.

„Wir wollen eine Möglichkeit schaffen, dass Frauen sich auf eine andere Weise kennenlernen, mehr übereinander erfahren und das Verbindende für Frauen in den Kulturen erleben,“ erläutert Birgit Ehring-Timm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich.

33. Auricher Frauenwochen

24.01.2023

Frauen stärken Frauen – so lautet das Thema der 33. Auricher Frauenwochen, die am 14. Februar 2023 starten. Frauen jeden Alters und aus allen Kulturen sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Wir wollen Brücken bauen zwischen Frauen, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden. Viele Frauen haben sich in der Zeit der Pandemie isoliert, wir wollen ihnen zuhören und ihnen Mut machen, sich wieder einzubringen,“ so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich, Birgit Ehring-Timm. Die Themen der Frauenwochen sind vielfältig: Es finden Angebote für Alleinerziehende und zur Berufsorientierung statt, Tanz gegen Gewalt an Frauen, Resilienztraining, Lesungen, sowie Gesprächskreise und ein Spieleabend.

Den Frauen zugehört hat auch die Elterninitiative Mother Hood e. V. Sie ist eine zentrale Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte von (werdenden) Eltern, insbesondere, als in der Pandemie viele Verunsicherungen und Ängste bestanden. Aus ihren Erfahrungen rund um das Geburtserleben wurde die Ausstellung #blackbox konzipiert. Diese wird vom 15. Februar bis 23. März 2023 im Foyer der KVHS Aurich zu sehen sein. „Wir wollen über die Ausstellung mit Frauen ins Gespräch über ihre Geburtserfahrungen kommen und bieten ergänzend zu der offiziellen Eröffnung ein Erzählcafe in einem vertrauten Rahmen an,“ erläutert Tanja Gerdes. Sie ist Regionalkoordinatorin der Elterninitiative in Aurich und Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen.

Das komplette Programm mit 38 Veranstaltungen liegt im Rathaus, der KVHS Aurich und in vielen Institutionen aus. Weitere Informationen erteilt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich Tel. 04941-121900, ehring-timm@stadt.aurich.de. Das Programm kann auch im Internet unter www.auricherfrauen.de nachgelesen werden.

-> zur Veranstaltungsübersicht der 33. Auricher Frauenwochen [PDF]

Lebendiger FrauenKalender 2023

20.01.2023

Der „Lebendige FrauenKalender“ erscheint 2023 bereits zum sechsten Mal. Die Veranstalterinnen vom Runden Tisch „FrauenLeben in Ostfriesland“ haben für 2023 wieder ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.

Die Veranstaltungen finden an unterschiedlichen Orten auf der Ostfriesischen Halbinsel statt. In jedem Monat gibt es eine Veranstaltung, die das Wirken historisch bedeutsamer Frauen oder eines aktuellen Frauenthemas in den Mittelpunkt rückt. Das Programm umfasst u. a. neben Vorträgen, Ausstellungen und Führungen eine Radtour, ein Schauspiel und ein Kabarett. Im Rahmen der Gezeitenkonzerte der Ostfriesischen Landschaft spielt das Trio Orleon "Beethovens Töchter". 

Der Lebendige FrauenKalender 2023, der in Ostfriesland, dem Landkreis Friesland bis nach Wilhelmshaven verteilt wird, ist kostenlos erhältlich und liegt in vielen öffentlichen Einrichtungen, Volkshochschulen, Touristikbüros und der Ostfriesischen Landschaft aus.

-> Lebendiger FrauenKalender 2023 [PDF]

Aktionstag gegen Gewalt an Frauen 2022

Eine patriarchale Gesellschaft ist der Nährboden für Gewalt gegen Frauen.

Gewalt gegen Frauen ist vielfältig: Sie beginnt in den Köpfen, äußert sich in der Sprache und entlädt sich in Taten. Diese sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Frauen werden geschlagen, genötigt, begrapscht, missbraucht und gefügig gemacht. Die Europäische Union definiert Gewalt gegen Frauen in der 2011 verabschiedeten "Istanbul Konvention" als eine Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau. Sie bezeichnet alle Handlungen als geschlechtsspezifische Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden bei Frauen führen oder führen können, einschließlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsentziehung, sei es im öffentlichen oder privaten Leben.

Traditionelle Rollenbilder, in denen Frauen sich den Vorstellungen der Männerwelt anpassen sollen, tragen dazu bei, dass Frauen tagtäglich Gewalt erleben. Das beginnt bei sexistischer Werbung, Beleidigungen sowie Äußerungen darüber, wie Frauen sich zu kleiden und zu verhalten haben. Auch digitale Gewalt ist ein Thema, das immer stärker zunimmt: Frauen sind extrem von Diffamierungen und Hatespeech betroffen und werden dadurch massiv in ihrer Sicherheit und Lebensqualität eingeschränkt.

In einer gleichberechtigten Gesellschaft entscheiden Frauen frei, was sie anziehen, mit wem sie reden, wie sie ihr Leben führen. Doch viele Frauen werden täglich eingeschüchtert und bedroht, oft zuhause und von ihren (Ex-) Partnern. Diese wollen über das Leben der Frau bestimmen und sie klein halten. Es ist an der Zeit, dass wir alle in der Gesellschaft nicht länger wegschauen, sondern uns einmischen, deutliche Grenzen setzen und Frauen in ihrer Autonomie stärken.

Überall in der Welt stehen Frauen gegen Krieg und Gewalt auf. Die großen Protestaktionen der letzten Jahre wurden maßgeblich von Frauen geführt. Ob in Belarus gegen Machthaber, die ihre illegitim erhaltene Macht nicht abgeben wollen, in Russland, um ihre Männer und Kinder nicht in einen sinnlosen Krieg zu schicken oder im Iran gegen ein Regime, das ihnen ihre Freiheit und ihr Leben nimmt. Vergewaltigung und sexuelle Gewalt wird oft von den Konfliktparteien bewusst als Instrument der Kriegstaktik eingesetzt, um den Gegner zu demoralisieren und die Bevölkerung einzuschüchtern. Das Leid für die Frauen und Mädchen ist unendlich groß.

Auch hier in Deutschland stehen Frauen auf. Jedes Jahr machen sie am 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ auf dieses Thema aufmerksam. Im Landkreis Aurich ist der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen, bestehend aus Akteurinnen des Frauenhauses, der Frauenberatungsstelle und der BISS, des Weißen Ringes, der Opferhilfe, der AWO-Beratungsstelle, der Polizei und den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten aktiv in diesem Bereich. Der kurdische Frauenrat Zelal betont ebenfalls, dass sie jegliche Form der Gewalt an Frauen ablehnen, egal ob es sich um physische, psychische, sexualisierte oder strukturelle Gewalt handele. „In welcher Gesellschaft leben wir, wo Menschen keine anderen Lösungen für ihre Konflikte finden, wo Gewalt nicht generell angegangen wird und abgelehnt wird. Wo Opfer vielfältig keine Unterstützung und keinen Schutz bekommen, und wo Gewalt auch durch ungerechte Gesetze und unfaire Umsetzung besteht?“ fragt Sultana Alim vom Kurdischen Frauenverein.

Statistisch betrachtet versucht täglich ein Mann in Deutschland seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt ihm das. Jede vierte Frau in Deutschland wurde bereits Opfer häuslicher Gewalt. Und das nicht nur irgendwo, sondern auch bei uns, direkt vor Ort. Wie wir erst in diesem September schmerzlich erleben mussten, als eine junge Frau in Aurich ermordet wurde. Es ist wichtig, dass diese Fakten immer wieder ins öffentliche Bewusstsein drängen. Alle Menschen müssen wissen, dass es häusliche Gewalt gibt und wo es Hilfe gibt.

Nach zwei Corona-Jahren, in denen der Protest nur eingeschränkt möglich war, wollen die Akteurinnen nun wieder mehr mit den Menschen im Landkreis in den Austausch treten. Um den Kontakt einfacher und auch nachhaltig zu gestalten gibt es ein Geschenk. Mit Fahrradsattelschonern und Parkscheiben, auf denen die wichtigsten Telefonnummern vermerkt sind, ausgestattet treten sie an verschiedenen Stellen im Landkreis an die Menschen heran. „Uns war wichtig, dass die Menschen etwas Lebenspraktisches bekommen, was sie immer wieder in die Hand nehmen und daran erinnert werden, dass wir als Gesamtgesellschaft nicht wegsehen dürfen.“ meint Birgit Ehring-Timm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich.

Zusätzlich werden in der Zeit vom 25.11. bis zum Tag der Menschenrechte am 10.12. überall im Landkreis die Fahnen der Terre des Femmes sowie Banner aufgestellt. Niemand soll in dieser Zeit an der Thematik vorbeikommen. Der kurdische Frauenrat Zelal ruft am 25.11. um 15.30 Uhr zu einer Kundgebung auf. Treffpunkt ist der Georgswall beim Rathaus der Stadt Aurich.

Aufgrund der Energiekrise haben sich die Akteurinnen schweren Herzens entschlossen, dieses Jahr auf eine besondere Beleuchtung zu den „Orange Days“ zu verzichten. Allein das Kino in Aurich wird orange angestrahlt.
 

Die Akteurinnen werben für den Aktionstag gegen Gewalt an Frauen

Hebammenzentrale im Landkreis Aurich

Jede Frau hat einen gesetzlichen Anspruch auf die Begleitung durch eine Hebamme während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bis zum Ende des 1. Lebensjahrs des Kindes. Doch es ist nicht leicht, eine Hebamme zu finden. Die Hebammenzentrale hilft:

Hebammenzentrale
im Landkreis Aurich
KVHS Aurich-Norden
Standort Aurich
Oldersumer Str. 65-73
26605 Aurich

https://www.hebammenzentrale-aurich.de

Infoveranstaltung zur frauenzentrierten Geburtshilfe am 06.07.2022

Vortrag und Fahrradexkursion zu den vergessenen Frauenlagern im 2. Weltkrieg um Aurich

Im Rahmen des Lebendigen Frauenkalenders 2022 laden wir zu einem Vortrag und einer Gedenk- und Geschichts-Exkursion zu den Standorten der Frauenarbeitslager bei Aurich ein. Wer die Vergangenheit und die Geschehnisse kennenlernen will, kann sich auf eine Zeitreise begeben, die von Gunnar Ott vorgestellt wird. Er ist Mitglied des Kulturausschusses und des Bildungsausschusses der Ostfriesischen Landschaft, Mitglied des Vereins "Gedenkstätte KZ Engerhafe" und von "Aurich zeigt Gesicht". Viele Jahre hat er sich mit Frauenschicksalen in der NS-Zeit beschäftigt und stellt seine Erkenntnisse am Mittwoch, den 22.06.2022 um 19.00 Uhr im Historischen Museum Aurich vor.

Am folgenden Samstag, den 25.06.2022, 14.30 Uhr, startet dort die Fahrradexkursion, die auf einem Rundkurs von etwa 30 km Länge zu verschiedenen Orten führt, an denen Frauen gearbeitet und gelitten haben. Die Beschäftigung mit diesen Frauenschicksalen in der NS-Zeit erfolgt nicht nur als Aufarbeitung eines Teils der Ostfriesischen und Auricher Geschichte. Es geht auch darum, die bis heute ungenügende Würdigung von Frauengeschichte zu ändern und diese Frauenschicksale wieder sichtbar zu machen.

Zum Hintergrund der Exkursion: In der NS-Zeit hat es in und um Aurich herum eine Vielzahl von Arbeitslagern gegeben. Eine besonders große Konzentration gab es im Bereich Tannenhausen-Dietrichsfeld. Im Bereich des damaligen Marine-Artillerie-Arsenals Tannenhausen gab es damals zwei Frauenarbeitslager, die verschiedenen Zwecken dienten und von denen eines besonders menschenverachtend war. Die Frauen dort wurden als "weibliches Gefangenenmaterial" bezeichnet. Es handelte sich bei ihnen um ukrainische Zwangsarbeiterinnen bzw. wohnungslose deutsche Frauen. Obwohl sie dort jahrelang unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten wurden, sind sie heute in der Erinnerung nicht mehr präsent. Nach dem physischen Verschwinden droht nun auch die Erinnerung an die Opfer selbst und ihr Leiden ausgelöscht zu werden.

Die Aufarbeitung der Geschichte ist nicht nur ein geschichtlicher Akt, sondern dient auch dazu, den Opfern ihre Würde zurück zu geben und angemessen an sie zu erinnern. Zugleich ist dies auch ein Signal für Gegenwart und Zukunft, es nie wieder so weit kommen zu lassen, dass Menschen zum puren Material herabgewürdigt und menschenverachtend behandelt werden. Insofern ist das Gedenken auch ein Auftrag für uns alle für die Zukunft, das Ideal der Menschlichkeit auch in den Zeiten aufrecht zu erhalten, in denen es scheinbar wieder modern wird, Minderheiten auszugrenzen und das Menschsein abzusprechen. Wer eine gute Zukunft möchte, muss sich dem Ungeist also rechtzeitig entgegenstellen.

Da nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung steht, sind Anmeldungen zu der Veranstaltung erforderlich. Diese nimmt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich, Frau Birgit Ehring-Timm, per Mail unter ehring-timm@stadt.aurich.de oder telefonisch unter 04941 – 12 19 00 entgegen. Es wird eine Teilnahmegebühr von 5,00 € erhoben.

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte für eine frauenzentrierte Geburtshilfe in Aurich

Internationaler Frauentag 2022

Seit mehr als 100 Jahren gehen Frauen am 8. März für Gleichberechtigung auf die Straße. Frieden war immer wieder ein zentrales Thema und es rückt auch in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine wieder in den Vordergrund. Die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen möchte ein solidarisches Zeichen setzen und auf die Situation von Frauen sowohl in Kriegsgebieten als auch auf der Flucht aufmerksam machen. Frauen verschiedener Generationen haben diese traumatischen Situationen erlebt. „Wir können den Schmerz und die ohnmächtige Angst der Frauen nachempfinden. Familien werden zerrissen, Ehemänner in Kriegsgebieten zurückgelassen, ohne zu wissen, ob sie sich jemals wiedersehen. Sie brauchen alle Kraft, um auf der Flucht zu sein und Kindern trotz allen Leids das Gefühl der Geborgenheit zu geben, ohne zu wissen, was sie in der Fremde erwartet.“ sagt Sultana Alim vom kurdischen Frauenrat Zelal.

In einer gemeinsamen Aktion wollen die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen, die Initiative Catcalls of Aurich und die kurdischen Frauen im Rahmen der 32. Auricher Frauenwochen eine bunte Mitmach-Aktion auf dem Marktplatz gestalten. Dabei wird es um sehr unterschiedliche Themen aus allen Lebensbereichen gehen: Frauen werden mit farbiger Kreide auf den Boden schreiben, warum der Internationale Frauentag auch heute noch wichtig ist. Sie geben auf diese Weise ihrem Wunsch nach einem gleichberechtigten Zusammenleben einen Ausdruck und zeigen, welche Diskriminierungen und Nöte sie in ihrem Alltag immer noch erleben. So soll ein persönlicher Austausch untereinander angeregt und gleichzeitig die politische Dimension deutlich werden. „Wir laden Frauen aller Kulturen und in jedem Alter ein, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie können ihre Anliegen und Wünsche auf diese Weise öffentlich machen und auch ihre Solidarität mit Frauen in Kriegsgebieten und auf der Flucht bekunden,“ so Birgit Ehring-Timm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich. Los geht es am 8. März 2022 um 15.00 Uhr auf dem Marktplatz. Die Frauen haben auch die Möglichkeit, kurze Reden zu halten.

Während der Veranstaltung sind Masken zu tragen und Abstand zu halten.

Ansprechpartnerin für weitere Fragen:
Birgit Ehring-Timm
Stadt Aurich Gleichstellungsbeauftragte
Bgm.-Hippen-Platz 1, 26603 Aurich
Tel.: 0 49 41 - 12 19 00
mailto: ehring-timm@stadt.aurich.de

Gesundheit rund um die Geburt

Das niedersächsische Aktionsbündnis "Gesundheit rund um die Geburt" fordert die Landesregierung auf, die Geburtshilfe im aktuell überarbeiteten Krankenhausgesetz in die Grundversorgung aufzunehmen. Bereits seit 2017 setzt sich das Aktionsbündnis dafür ein, dass das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ flächendeckend umgesetzt wird. Eine wohnortnahe Versorgung steht dabei im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird diese in Niedersachsen immer weiter eingeschränkt. Allein im Jahr 2021 wurden erneut zwei Kreißsäle geschlossen. In Emden und in Frisoythe können keine Kinder mehr geboren werden.

-> zur Pressemitteilung des Aktionsbündnisses Gesundheit rund um die Geburt [PDF]

32. Auricher Frauenwochen

In der Zeit vom 14. Februar bis zum 31. März 2022 finden die 32. Auricher Frauenwochen statt. Auch in diesem Jahr stehen sie wieder vor großen Herausforderungen:

Die Pandemie hat uns noch immer fest im Griff und große Veranstaltungen können derzeit nicht stattfinden. Bei vielen Frauen ist die Dauerbelastung deutlich spürbar. Einerseits macht sich Frustration und Erschöpfung breit und andererseits wünschen sie sich neue Begegnungen und Austausch sowie kulturelle Ereignisse. Die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen hat diese Impulse aufgegriffen und möchte Frauen solidarisch dabei unterstützen, wieder an ihre Kraft zu kommen, um auch unter den aktuellen Umständen optimistisch zu bleiben. Viele kleine, feine Veranstaltungen laden dazu ein:

Begegnungen - digital und analog - stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Frauenwochen. Beruflicher Wiedereinstieg, Informationen zu Umschulungen in Teilzeit, Rhetorik, Entspannung, Lesungen, historische Betrachtungen, Austausch für (werdende) Eltern sowie Begegnungen für Großmütter sind geplant. Außerdem finden zwei Veranstaltungen unter freiem Himmel statt.

Aufgrund der ständig wechselnden Rahmenbedingungen wurde in diesem Jahr wieder auf ein gedrucktes Programmheft verzichtet. Es kann möglich sein, dass Veranstaltungen kurzfristig absagt werden müssen oder dass sie online durchgeführt werden. Daher sind bei den meisten Veranstaltungen Anmeldungen unbedingt erforderlich.

Im Veranstaltungskalender auf der Seite www.auricherfrauen.de sind alle Informationen auf einen Blick und tagesaktuell zu finden.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2021

Gewalt gegen Frauen passiert überall, in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich. Sie ist KEINE Privatsache, sondern ein gesellschaftlicher blinder Fleck. Die Fahnen von Terre des Femmes setzen jedes Jahr ein sichtbares Zeichen für den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November. Auch in diesem Jahr werden sie wieder bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember vor oder auf den Rathäusern und dem Kreishaus im Landkreis Aurich wehen. Zudem werden weltweit Wahrzeichen und Gebäude orange angestrahlt, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, in Aurich werden dies das Kino und der Sousturm sein.

Jedes Jahr macht der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen, bestehend aus Akteurinnen des Frauenhauses, der Frauenberatungsstelle und der BISS, des Weißen Ringes, der Opferhilfe, der AWO-Beratungsstelle, der Polizei und der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auf das Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Erstmals ist in diesem Jahr die Initiative „Catcalls of Aurich“ und der kurdische Frauenrat Zelal an dieser Aktion beteiligt.

Am 25. November 2021 findet um 16.00 Uhr eine Mahnwache am Auricher Rathausplatz statt. Kurdische und einheimische Frauen kommen zusammen, um auf die weltweite Dimension von Frauenhass hinzuweisen. Sie werden Kerzen entzünden und so ein Zeichen der Hoffnung setzen.

Statistisch betrachtet versucht täglich ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt ihm das. Jede vierte Frau in Deutschland wurde bereits Opfer häuslicher Gewalt. Und das nicht nur irgendwo, sondern auch bei uns, direkt vor Ort. Es ist Zeit, dass diese Fakten ins öffentliche Bewusstsein dringen. Zahlreiche Banner werden an belebten Orten überall im Landkreis Aurich aufgestellt, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Auf diese Weise springt sowohl das Thema Gewalt gegen Frauen als auch die örtlichen Hilfsangebote direkt ins Auge.

Niemand soll um das Thema der häuslichen Gewalt herumkommen. Die Wahrnehmung für dieses Unrecht soll bei allen Menschen geschärft werden, so dass sie stärker hinsehen und es Tätern schwerer gemacht wird Gewalt zu verüben. Diese beginnt nicht erst bei körperlichen Auseinandersetzungen. Frauen sind alltäglichem Sexismus ausgesetzt. Dieser bestimmt das Klima unserer Gesellschaft und dient dazu Frauen einzuschüchtern und klein zu halten. Frauen, die sich belästig fühlen, weil sie sexistische Sprüche und Anmache erfahren haben, können sich an diese Instagramseite wenden: www.instagram.com/catcallsofaurich/ Ziel der Bewegung ist es, sexuelle Belästigung (z.B. Catcalling) im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Betroffene können sich via Social Media an das Team wenden und ihre Geschichte teilen. Die Initiativ geht dann an den Ort an dem sich der Vorfall ereignet hat und schreiben das Geschehene an dieser Stelle (anonymisiert) mit Kreide auf die Straße.

Sichtbare Zeichen gegen Gewalt im Landkreis Aurich

Leistungen von Frauen sichtbar machen

Leistungen von Frauen sichtbar machen – Film über die frauenORTE in Niedersachsen – Ingrid Buck aus Aurich ist dabei!

Die Niedersächsische Sozial- und Gleichstellungsministerin Daniela Behrens nimmt das 75-jährige Landesjubiläum zum Anlass, in einem Film das Wirken von Frauen und die frauenORTE Niedersachsen vorzustellen und zu thematisieren.

„In den Geschichtsbüchern dominieren die Männer, aber es gab auch viele Frauen, die wesentlich zur politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung unseres schönen Landes beigetragen haben“, betont Ministerin Behrens.

Damit ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten, hat das Niedersächsische Sozial- und Gleichstellungsministerium einen Film entstehen lassen, in dem anhand der Initiative frauenORTE sechs ganz unterschiedliche Frauen, stellvertretend für viele andere Frauen, porträtiert werden. Der Film ist zu sehen auf der Internetseite des Niedersächsischen Sozialministeriums www.ms.niedersachsen.de.

Diese Frauen machen Mut, sich zu engagieren“, erklärt Daniela Behrens, „und das ist wichtig. Die Geschichte Niedersachsens ist auch durch viele Frauen bestimmt worden. Frauen brauchen wir auch für eine erfolgreiche Zukunft unseres Landes. Gleichstellung ist dabei ein wesentliches Element zur Zukunftsgestaltung.“

 

Abschluss der 31. Auricher Frauenwochen

Die 31. Auricher Frauenwochen standen im Zeichen der Pandemie. Die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen hat mit einem veränderten Konzept reagiert und wieder einmal gezeigt, wieviel Flexibilität, Kreativität, Fachkompetenz und Potenzial in Frauen steckt.

„Frauen sind systemrelevant!“ Unter diesem Motto wurden von Februar bis Juli 2021 wöchentlich Themenschwerpunkte auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen veröffentlicht. Das Ergebnis ist eine Vielfalt an Texten, die sehr deutlich machen, wie notwendig es ist, den Blickwinkel zu erweitern, alle gesellschaftlichen Bereiche geschlechterdifferenziert zu betrachten und die Weichen neu zu stellen.

Die Broschüre fasst die Texte thematisch zusammen und gibt so einen guten Überblick über das, was Frauen oft im Verborgenen leisten und was in der Öffentlichkeit kaum gesehen wird: Gleichstellung, Gesundheit, Gesunde Geburt, Gewalt gegen Frauen, Erwerbstätigkeit, Familie/Carearbeit, Kultur/Weiterbildung und Nachhaltigkeit.

-> Broschüre "Frauen sind systemrelevant" - Wie erleben Frauen in Aurich die Pandemie? [PDF]


Muttertag anders gedacht

Am 9. Mai ist Muttertag. Aus diesem Anlass haben die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Aurich, Emden, Leer und Norden eine gemeinsame Pressemitteilung verfasst, die sich mit der Situation von Müttern in der Pandemie befasst. Ihr Fazit ist:

Mütter tragen die Hauptlast der Corona-Krise, sie sind am Limit!
Mütter brauchen ZEIT zur Regeneration!
Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen!
Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, Fürsorgearbeit auf viele Schultern zu verteilen!


Die Pressemitteilung können Sie hier nachlesen.

Hebammenarbeit in der Pandemie

Für eine gute Geburtshilfe in der Krise und in Zukunft

Am 05. Mai ist der Internationale Tag der Hebammen. In diesem Jahr geht es darum, die Auswirkungen der Pandemie auf die Geburtshilfe sichtbar zu machen und Lösungen zu finden, die trotz aktueller Einschränkungen und Gefahren das Infektionsrisiko minimieren und gleichzeitig eine adäquate und wertvolle Familienunterstützung gewährleisten.

Der Hebammentag findet bereits seit 1991 am 5. Mai statt. 2021 ist er von besonderer Bedeutung, da es das Internationale Jahr der Hebammen und Pflegenden ist.

Pandemiebedingt fanden keine Feierlichkeiten oder Aktionen statt. In Aurich wurde stattdessen eine Online-Veranstaltung der Elterninitiative Mother Hood e. V. angeboten. 

31. Auricher Frauenwochen

Frauen sind systemrelevant! 31. Auricher Frauenwochen werden zur Frauensaison und starten mit neuem Konzept!  

Wie erleben Frauen in Aurich die Pandemie? Was hat sich dadurch in ihrem Leben, im Beruf und in der Familie geändert? Diese Fragen stehen im Zentrum der 31. Auricher Frauenwochen.

In der aktuellen Krise zeigt sich wieder einmal deutlich, dass wir uns auf die Frauen verlassen müssen und das auch können: Sie engagieren sich in den Familien und in den helfenden und sozialen Berufen. Sie halten somit die Menschen in der Gemeinschaft zusammen. Das ist die Basis unserer Gesellschaft. Kaum bemerkt von der Öffentlichkeit sorgen hauptsächlich Frauen dafür, dass der Alltag reibungslos klappt. Trotz der unterschiedlichen und zum Teil widersprüchlichen Anforderungen managen sie den Alltag oft bis an die Belastungsgrenzen und manchmal auch darüber hinweg. Doch wie wird dieser Einsatz in der Öffentlichkeit wahrgenommen und wo müssen Weichen anders gestellt werden? Diese Fragen stehen im Zentrum der 31. Auricher Frauenwochen.

Frauen sind in den Positionen, in denen Entscheidungen über Rahmenbedingungen getroffen werden, kaum vertreten. Das führt dazu, dass ihre Lebensrealität und ihre Interessen nicht angemessen berücksichtigt werden. Das lässt sich an vielen Beispielen aufzeigen. Die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen greift diese Komplexität der Lebenswirklichkeit von Frauen auf und bringt sie in den Mittelpunkt der Gesellschaft.

Nachdem die 30. Auricher Frauenwochen im März 2020 pandemiebedingt abgebrochen werden mussten, stehen nun die Erfahrungen und Auswirkungen dieser extremen Zeit im Zentrum der aktuellen Frauensaison. Die Netzwerkerinnen haben ein neues Konzept entwickelt, das sie auf ihrer neu gestalteten Internetseite vorstellen. Dort finden sich umfangreiche Informationen zu den Themen Frauen und Gesundheit, Geburt, Gewalt, Erwerbstätigkeit, Familie, Politik, Bildung und Kultur sowie Nachhaltigkeit. Für jeden Themenkomplex sind örtliche Ansprechpartnerinnen mit Kontaktdaten aufgeführt. Mädchen und junge Frauen finden zahlreiche Angebote der offenen Jugendarbeit. Frauen finden Netzwerke für alle Lebenslagen unter www.auricherfrauen.de

Auch auf Veranstaltungen müssen Frauen in diesem Jahr nicht verzichten: Viele finden digital statt, einige auch im Freien. Um die Termine – und damit auch die Kontaktdichte - zu entzerren, wird der Zeitrahmen von Februar bis Juli erweitert. Aus den Frauenwochen wird somit in diesem Jahr erstmals eine Frauensaison. Anders als bisher liegt das Programmheft nicht in gedruckter Form vor, sondern der Veranstaltungskalender befindet sich auf der Internetseite www.auricherfrauen.de. Das sorgt für mehr Flexibilität und schnellere Information. Die Digitalisierung ist nun auch in die Frauenwochen eingezogen, viele Veranstaltungen im Frühjahr lassen sich nur auf diese Art realisieren. Eine Teilnahme ist auch für Anfängerinnen ganz einfach. Die Koordinierungsstelle Frauen und Beruf hat ein Video aufgenommen, das erklärt, wie die einzelnen Schritte sind. Bei weiteren Fragen geben auch die jeweiligen Veranstalterinnen gerne Unterstützung.

„Uns ist wichtig, dass jede Frau die Möglichkeit hat, ihre Interessen und Wünsche einzubringen,“ so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich, Birgit Ehring-Timm. „Wir sehen in der aktuellen Pandemie, dass sich viele Probleme im Privaten abspielen. Frauen erleben das oft als persönliches Versagen. Tatsache ist jedoch, dass die widersprüchlichen Anforderungen strukturell bedingt sind und somit auch gesellschaftliche Lösungen politisch umgesetzt werden müssen. Frauen, die Unterstützung suchen, können sich gerne an mich wenden.“

In diesem Jahr gibt es ein erweitertes Angebot während der Frauensaison: Ab Mitte Februar bis Mitte Juli wird in jeder Woche mindestens ein Themenschwerpunkt gesetzt. Expertinnen aus der Arbeitsgemeinschaft werden aktuelle Fragestellungen aufgreifen und jeweils über ihr Fachgebiet umfassend berichten. Interessierte können sich in den Verteiler aufnehmen lassen, dann verpassen sie kein Thema und erhalten wöchentliche Mails.

Weitere Informationen gibt es im Internet www.auricherfrauen.de und bei Birgit Ehring-Timm, Tel. 04941/12-19 00.

 

Aktion "Auf den Punkt gebracht"

Jedes Jahr im Herbst, wenn es draußen ungemütlich wird und man sich eigentlich lieber ins Haus zurückzieht, machen überall auf der Welt Frauen auf ein drängendes Problem aufmerksam: Am 25. November findet bereits seit vielen Jahren der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen statt. Ein Thema, das in unserer Gesellschaft immer noch tabuisiert wird. Das eigene Zuhause kann der gefährlichste Ort der Welt sein.

Gerade jetzt, in der Corona-Krise, ist die Situation in vielen Familien sehr angespannt, die Nerven liegen blank. Studien aus allen Teilen der Welt und auch aus Deutschland belegen, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder in der Pandemie zugenommen hat. Das permanente Beieinandersein auf engem Raum begünstigt familiäre Konflikte. Hinzu kommen Sorgen über die Gesundheit, den Arbeitsplatz und das Geld. Es fehlen die sozialen Kontakte, die ein Ventil für die angespannte Lage zu Hause sein können. Dadurch kann aber auch die sogenannte „soziale Kontrolle“, oder besser das soziale Hilfesystem nicht greifen.


Der Arbeitskreis „Gewaltfrei leben im Landkreis Aurich“ führt auch in diesem Jahr wieder eine Aktion durch, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Das persönliche Gespräch in den Städten und Gemeinden ist zwar nicht möglich, doch die Initiatorinnen - das sind das Frauenhaus und die BISS-Beratungsstelle in Aurich, die Polizei, der Weiße Ring, die Opferhilfe, die AWO-Beratungsstelle, der Zonta-Club sowie die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten - haben sich etwas Neues einfallen lassen: Sie werden große Punkte mit zentralen Botschaften auf öffentlichen Wegen kleben. So werden Menschen in ihrem Alltag und ganz nebenbei mit dem Thema konfrontiert: "Wie viele Frauen im Landkreis Aurich suchen jedes Jahr Hilfe, wenn sie häusliche Gewalt erleben?", steht da geschrieben. Die Antwort gibt es nur wenige Schritte weiter: "Es sind über 600 Frauen, die allein im Landkreis Aurich jedes Jahr Hilfe und Unterstützung im Frauenhaus erhalten. Die Dunkelziffer derer, die sich nicht melden, oder die anderweitige Hilfe bekommen, ist deutlich höher."
 
Gleichzeitig werden auch Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt. So finden Betroffene, aber auch alle, die sich um Frauen in Gewaltsituationen sorgen, auf den letzten Bodenpunkten die Telefonnummern der örtlichen Hilfsangebote.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wird die Fahne der Organisation Terre des Femmes vom Tag gegen Gewalt am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2020 überall im Landkreis an den Rathäusern wehen. Auch werden am 25. November wieder zahlreiche öffentliche Gebäude orange beleuchtet, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Durch die vielen gleichzeitig stattfindenden Aktionen hofft der Arbeitskreis auf eine hohe Wahrnehmbarkeit, so dass niemand an diesem wichtigen Thema vorbeikommt, niemand sollte einfach darüber hinweggehen.

Mit Plan zum Ziel: Strategisch für Gleichstellung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen begrüßt die gerade verabschiedete Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung. Endlich gelten gemeinsame Ziele für die strategische Gleichstellung von Frau und Mann für die Arbeit der gesamten Bundesregierung. Es ist ein großer Schritt vorwärts, wenn Impulse für Gleichstellung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt, in Bildung, Kultur, in der Digitalisierung und im öffentlichen Dienst aus allen Ressorts zusammenkommen.

Lesen Sie mehr zum Thema:

-> Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen vom 13.07.2020 [PDF]

Systemrelevant waren sie schon immer

Die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Emden, Leer, Aurich und Norden nehmen anlässlich des Tages der Pflegenden und des Muttertages Stellung zur gesellschaftlichen Bedeutung und Bewertung von Frauenberufen und Frauenarbeit.  

Systemrelevant waren sie schon immer: Reinigungs- und Küchenkräfte, Ärzt*innen, Arzthelfer*innen, Verkäufer*innen, Pädagog*innen, Hebammen und nicht zuletzt das Pflegepersonal. Nur so benannt und entsprechend anerkannt wurden diese nicht. Ein besonderes Merkmal dieser Berufsgruppen ist, dass überwiegend Frauen in diesen Berufen tätig sind und dies mit den in den sogenannten „Frauenberufen“ geringen Bezahlungen. Die Belastungen in diesen Berufsgruppen waren schon immer sehr groß. Das zeigt sich besonders in dieser Krisenzeit.

Am 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden. Zurzeit wird insbesondere das Pflegepersonal beklatscht. Eine einmalige Prämie für den besonderen Einsatz in Zeiten der Pandemie soll gezahlt werden und bessere Bezahlungen werden in Aussicht gestellt.

Diese Maßnahmen werden jedoch kaum die Misere in der Pflege beenden. Denn dies passiert aktuell tatsächlich in der Pflege: Pflegekräfte werden mit einer Aushebelung der Arbeitszeitverordnung konfrontiert, die nunmehr einen 12-Stundenarbeitstag erlaubt.

Diese Bündelung von Arbeitszeit mag aus organisatorischer Sicht in den Pflegeeinrichtungen nützlich erscheinen. Sie nimmt jedoch nicht in den Blick, dass auch Pflegende Menschen sind, die Erholungszeit dringend benötigen. Eine volle Konzentration über einen so langen Zeitraum ist kaum möglich, die Wahrscheinlichkeit von Fehlern ist nachgewiesener Maßen sehr groß. Nicht berücksichtigt wird auch die Tatsache, dass viele der zumeist weiblichen Pflegekräfte neben ihrer aufreibenden Arbeit auch noch Familienangehörige betreuen. Die Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen übernehmen auch in Zeiten von Kurzarbeit und Homeoffice überwiegend Frauen, Homeschooling eingeschlossen. Dies ist zwar in der Öffentlichkeit nicht sichtbar, jedoch absolut systemrelevant!

Die hohen Anforderungen in der Pflege sind in der aktuellen Krise extrem geworden und sind von den Pflegenden kaum noch zu leisten: Was passiert, wenn in einem Pflegeheim trotz der Hygienemaßnahmen der Corona-Virus Einzug hält und die Staatsanwaltschaft auf den Plan ruft? Wer trägt die Verantwortung, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein dementiell erkrankter Mensch unbeobachtet das Heim verlässt? Wie sollen Pflegekräfte diesem Druck standhalten?

Die Fluktuation in der Pflege ist extrem hoch. Immer mehr Beschäftigte möchten über kurz oder lang aus der Pflege aussteigen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint kaum möglich zu sein. Die Situation macht die Bemühungen zunichte, junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen.

„Bei Corona ist Umsicht gefragt“ oder „Umsicht und Vorsicht bleiben unser Maßstab“ schrieb Markus Söder, der bayrische Ministerpräsident, auf Instagram. Dieser Einsicht stimmen wir zu. Doch wie sieht die aktuelle Diskussion aus? Welche Wirkung hat es auf Menschen in systemrelevanten Berufen, dass Geisterspiele im Fußball erlaubt sind, die Testungen und Schutzmaterialien beanspruchen, die an anderer Stelle dringend benötigt werden, um Menschenleben zu schützen?

Umsicht heißt aus unserer Sicht, alles mit dem gleichen Maß zu messen. Menschen in systemrelevanten Berufen sowie in der Fürsorgearbeit zu unterstützen und zu entlasten ist das Gebot der Stunde. Frauen leisten auch in der Fürsorgearbeit die Hauptlast und in dieser Krise noch mehr als zuvor, z. B. als Mütter, als Töchter, als Partnerinnen.

Der Deutschen Fußball-Liga hätte es besser zu Gesicht gestanden, anzuregen, die Fußballfelder für Kinder zu öffnen, damit diese ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können. Auch für Mütter und Väter wäre es sicherlich eine große Entlastung, wenn es ausreichend Raum in der Öffentlichkeit gäbe, den Kinder nutzen können.

Ach ja, zwei Tage vor dem Internationalen Tag der Pflegenden am 10. Mai ist Muttertag. In Coronazeiten bekommt auch dieser Tag noch mal eine besondere Bedeutung. Und ist es Ironie des Schicksals? Am 11. Mai ist der Tag der Kinderbetreuung.

Der Begriff „systemrelevant“ ist durch die Corona-Pandemie erst vollends in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Es ist an der Zeit, dass die größtenteils unsichtbare Fürsorgearbeit, die hauptsächlich von Frauen geleistet wird, ebenfalls als systemrelevant benannt wird. Aus der Soziologie ist bereits seit vielen Jahren bekannt, dass ohne diese „reproduktive Arbeit“ das Gesellschaftssystem zusammenbricht. Sorgen wir also gemeinsam dafür, dass durch Umsicht systemrelevante Arbeit, die bezahlt sowie unbezahlt geleistet wird, gleichgestellt und gleich wertgeschätzt wird.

 
Birgit Ehring-Timm 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Aurich 
Bgm.-Hippen-Platz 1 26603 Aurich
Tel.: 04941 / 12 - 19 00
E-Mail: ehring-timm@stadt.aurich.de 

Okka Fekken 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Emden
Frickensteinplatz 2 
26721 Emden 
Tel. 04921 / 87 - 12 99 
E-Mail: Fekken@emden.de 

Tomke Hamer 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Leer
Rathausstraße 1
26789 Leer
Tel.: 0491 / 97 82-315
E-Mail: tomke.hamer@leer.de 

Elke Kirsten 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Norden 
Am Markt 19 
26506 Norden 
Tel.: 04931 / 923 - 407 
elke.kirsten@norden.de

Absage der 30. Auricher Frauenwochen

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Veranstaltungen anlässlich der 30. Auricher Frauenwochen abgesagt werden.

Auricher Frauenwochen 2020

Die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen präsentiert das Programm für die 30. Auricher Frauenwochen, die in der Zeit vom 25. Februar bis zum 20. März 2020 stattfinden. Sie stehen unter dem Thema „Weichen stellen: Zukunft gestalten!“

In mehr als 40 Veranstaltungen wird deutlich, dass die Lebensbedingungen für Frauen und Männer noch immer sehr unterschiedlich sind.

„Während der Frauenwochen setzen wir den Fokus auf Themen, die Frauen in die Gesellschaft einbringen möchten; Themen, die uns auf den Nägeln brennen. Wir laden alle interessierten Menschen ein, mit uns zu diskutieren“ so Birgit Ehring-Timm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich. Es hat sich bewährt, eine große Themenbreite anzubieten. Die Frauenwochen beinhalten politische Diskussionen, Berufs- und Karrieretipps, Kommunikation, Gesundheit, Ökologie und Nachhaltigkeit, Kultur-, Kino-, Sport- und Tanzveranstaltungen, Gesprächskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten und die erste Auricher Babywelt.

Zusätzlich wird auch in diesem Jahr eine Ausstellung im Auricher Rathaus zu sehen sein. Diesmal geht es um die UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW), die bereits vor 40 Jahren verabschiedet wurde. Sie beschreibt Frauenrechte als Menschenrechte und verpflichtet die 189 unterzeichnenden Staaten (darunter auch Deutschland), alle Diskriminierungen gegenüber Frauen abzubauen. Die Ausstellung „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ ist während der Frauenwochen zu den Öffnungszeiten des Rathauses im 1. OG zu sehen. Die Programmhefte sind im Rathaus und in vielen weiteren Institutionen erhältlich.

Weitere Informationen sind auch im Internet zu finden unter www.auricherfrauen.de!

Lebendiger FrauenKalender 2020

Das Erfolgsmodell des "Lebendigen FrauenKalenders" wird auch in 2020 fortgesetzt. Jeden Monat wird auf der Ostfriesischen Halbinsel das Wirken einer bedeutsamen Frau vorgestellt. Es werden sowohl historische Persönlichkeiten in den Mittelpunkt gerückt, als auch Themen aufgegriffen, die einen Bezug zur Gegenwart herstellen und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen. 

Ein Beispiel dafür ist eine Veranstaltung, die den Karriereweg von Frauen in der Wissenschaft aufzeichnet. Ein aktuelles Thema, welches jungen Frauen die Fördermöglichkeiten, Voraussetzungen und Chancen in einer wissenschaftlichen Ausbildung informiert. In Kurzporträts und Gesprächsrunden begleiten junge und erfahrene Wissenschaftlerinnen den Abend.

Eine internationale Tagung betrachtet das FrauenLeben in Ostfriesland unter der Perspektive, wie der Kulturtourismus in ländlichen Räumen gestärkt wird.  

Diese Beispiele verdeutlichen das Konzept des "Runden Tisches FrauenLeben in Ostfriesland": Aktuelle Themen werden aufgegriffen, historisch, kulturell, wissenschaftlich, didaktisch und touristisch aufbereitet und aus gleichstellungspolitischer Perspektive der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses Ziel wird mit dem Kalender praktisch umgesetzt, der in einer Auflage von 12.500 Exemplaren in Ostfriesland, dem angrenzenden Friesland und Ammerland verteilt wird. 

Der Lebendige FrauenKalender zeigt den Überblick über 12 Veranstaltungen 2020. Dieser ist kostenlos und liegt in vielen öffentlichen Einrichtungen, Volkshochschulen, Touristikbüros und der Ostfriesischen Landschaft aus.

Informieren können sich Interessierte auch im Internet unter: www.emden.de/frauenlebeninostfriesland oder http://teetied-ostfriesland.de/allgemein/frauenleben-in-ostfriesland/.

Der "Lebendige Frauenkalender" steht auch hier zum Download bereit: 

-> Lebendiger Frauenkalender 2020 [PDF]

Übrigens: Männer sind zu den Veranstaltungen ausdrücklich erwünscht. 

Für weitere Auskünfte steht die Lenkungsgruppe des "Runden Tisches FrauenLeben in Ostfriesland" gerne zur Verfügung:

Birgit Ehring-Timm 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Aurich 
Bgm.-Hippen-Platz 1 26603 Aurich
Tel.: 04941 / 12 - 19 00
E-Mail: ehring-timm@stadt.aurich.de 

Okka Fekken 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Emden
Frickensteinplatz 2 
26721 Emden 
Tel. 04921 / 87 - 12 99 
E-Mail: Fekken@emden.de 

Tomke Hamer 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Leer
Rathausstraße 1
26789 Leer
Tel.: 0491 / 97 82-315
E-Mail: tomke.hamer@leer.de 

Elke Kirsten 
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Norden 
Am Markt 19 
26506 Norden 
Tel.: 04931 / 923 - 407 
elke.kirsten@norden.de

HINWEIS! Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie fallen bis einschließlich November 2020 alle geplanten Veranstaltungen aus. Zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden die Veranstalterinnen über die Durchführung der im Dezember 2020 geplanten Veranstaltung.

Keine Wahl ist keine Wahl

Wirken von Frauen eindrucksvoll und unterhaltsam auf die Bühne gebracht: Gleichstellungsbeauftragte loben LAK-Stück „Keine Wahl ist keine Wahl“

In diesem Jahr wird in Deutschland das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“ gefeiert. Zu diesem Anlass hat Christine Schmidt von der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte e. V. (LAK) ein Theaterstück mit dem Titel „Keine Wahl ist keine Wahl!“ geschrieben, das nun an verschiedenen Orten in Ostfriesland aufgeführt werden soll. Die Gleichstellungsbeauftragten Birgit Ehring-Timm (Stadt Aurich), Okka Fekken (Stadt Emden), Tomke Hamer (Stadt Leer), Gerda Janssen (Gemeinde Ihlow), Frauke Jelden (Landkreis Aurich), Hannelore Jürgler (Gemeinde Krummhörn) und Elke Kirsten (Stadt Norden) freuen sich, dass die LAK sich dieses Themas angenommen hat und die Bedeutung von 100 Jahren Frauenwahlrecht einer breiten Öffentlichkeit auf unterhaltsame Weise näherbringt. 

Das Projekt wurde entwickelt in Kooperation mit der Lenkungsgruppe des Runden Tisches Frauenleben in Ostfriesland. Die Schirmherrschaft hat die Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, Dr. Gabriele Andretta, übernommen.

Was hat sich aber tatsächlich in den 100 Jahren nach Einführung des allgemeinen Wahlrechts verändert? Wofür streiten Frauen heute? Was bringt die Zukunft? Diese Fragen erörtert im Stück eine Journalistin mit den Frauen der ersten Stunde. Sie trifft auf Marie Juchacz, Anita Augspurg, Clara Zetkin, Hertha Gotthelf, Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Wilhelmine Siefkes, Elisabeth Haselhoff und weitere Kämpferinnen für die Gleichberechtigung.

Bereits in der Vergangenheit habe die LAK mehrfach bewiesen, dass sie das Leben und Wirken von Frauen großartig auf die Bühne bringen könne, betonten die Gleichstellungsbeauftragten und erinnerten an die Theaterstücke über Wilhelmine Siefkes, Hermine Heusler-Edenhuizen und Recha Freier. Auch in der aktuellen Produktion findet sich der regionale Bezug wieder.

In „Keine Wahl ist keine Wahl!“ werden Frauen lebendig, die sich gegen alle gesellschaftlichen Widrigkeiten für ihre Rechte eingesetzt haben. Weil bis heute deutlich weniger Frauen als Männer in Führungspositionen und in der Politik zu finden sind, ist die Thematik immer noch hochaktuell.

Ein Ziel der Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ist, dass alle Menschen selbst entscheiden können, wie sie leben möchten - unabhängig von ihrem Geschlecht - und dass die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet werden. In diesem Sinne laden die Gleichstellungsbeauftragen dazu ein, sich das Stück der LAK anzusehen. Es fordert dazu auf, sich mit typischen Frauen- und Männerbildern auseinanderzusetzen. „Spannende Diskussionen am Frühstückstisch werden sicherlich die Folge sein“, meinen die Gleichstellungsbeauftragten.

Nähere Informationen zum Theaterstück können dem Flyer entnommen werden:

-> Flyer "Keine Wahl ist keine Wahl" [PDF]

 

Frauen in die Kommunalpolitik!

Im Oktober 2019 startete die Fortbildungsreihe „Frauen in die Kommunalpolitik“, eine Kooperation der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Aurich, der Städte Emden, Aurich und Norden sowie der Volkshochschulen Aurich, Emden und Norden. In sechs Modulen wurden den Teilnehmerinnen Inhalte zu den Grundlagen des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes, Haushalt und Finanzen, aber auch zu Kommunikation und Rhetorik sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vermittelt. Erstmalig wurden Einheiten zu den Sozialen Medien und Stressmanagement angeboten.

Ziel des Projektes: Mehr Frauen für politische Tätigkeiten in der Kommune zu gewinnen. Der Frauenanteil in den Stadt- und Gemeinderäten sowie dem Kreistag liegt immer noch deutlich unter dem der Männer. Die niedersächsischen Kommunalparlamente sind im Durchschnitt zu 76 % männlich besetzt. Auch im Landkreis Aurich und der Stadt Emden liegt der Frauenanteil bei nur knapp 24 %. Gleichzeitig sind viele Frauen gesellschaftspolitisch aktiv und lernen durch diese Fortbildung, ihre Einflussmöglichkeiten vor Ort zu stärken. 

Am 25. September 2019 gab es eine Auftaktveranstaltung in der KVHS Aurich. Politikerinnen aus unserer Region berichteten, was sie bewogen hat, sich politisch zu engagieren und was für sie in Bezug auf die politische Arbeit wichtig und hilfreich ist. Die Podiumsdiskussion mit einem anschließenden „Speeddating“ versprachen spannende Einblicke für die Teilnehmerinnen. An diesem Abend gab es auch einen Einblick in die verschiedenen Fortbildungsmodule.

Pressemitteilung der „Arbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsbeauftragter im Landkreis Aurich“

Gleichstellung im Landschaftskollegium

In diesem Jahr haben wir in Deutschland zwei wichtige Ereignisse für die Demokratie gefeiert. Seit 100 Jahren dürfen Frauen wählen und gewählt werden und im Mai diesen Jahres konnten wir das Jubiläum "70 Jahre Grundgesetz" feiern, insbesondere den Artikel 3, der die Gleichberechtigung von Frau und Mann festschreibt. Beide Ereignisse sind sowohl Meilensteine für die Demokratie, wie auch für die Gleichstellung von Frauen.

Aber wie sieht es mit der Vertretung von Frauen und Männern in den Parlamenten aus? Obwohl in der Bundesrepublik mehr Frauen als Männer leben, gehören dem Deutschen Bundestag gerade einmal rund 30 % Frauen an, im Niedersächsischen Landtag liegen wir bei 27,3 % und nur ein knappes Viertel der Abgeordneten im Kreistag des Landkreises Aurich sind weiblich. So verwundert es nicht, dass der Frauenanteil in der Landschaftsversammlung nur 26,5 % beträgt. Alleine diese Tatsache sollte schon aufschrecken, doch dass es in der langen Geschichte der Ostfriesischen Landschaft mit Ingrid Buck überhaupt erst eine Frau in der Position der Landschaftsrätin gegeben hat, ist nicht länger hinzunehmen. Lange gab es keine Bemühungen, Frauen verstärkt in die leitenden Gremien der Ostfriesischen Landschaft aufrücken zu lassen. Mit dem Antrag von Christine Schmidt an die Landschaftsversammlung haben es die Verantwortlichen jetzt in der Hand, Frauen eine echte Chance zu geben, in das Kollegium gewählt zu werden.

Künftig sollte es für die Fraktionen, die einen Personalvorschlag einbringen, verpflichtend sein, jeweils einen Mann und eine Frau zu benennen. Die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Aurich, dem die nachstehend genannten Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen angehören, unterstützt die Forderung von Christine Schmidt ausdrücklich und hofft, dass auch bei der Ostfriesischen Landschaft die Gleichstellung der Geschlechter selbstverständlich wird und dieses sich auch künftig im Landschaftskollegium abbildet.

"Arbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsbeauftragter im Landkreis Aurich" unterzeichnet von:

Birgit Ehring-Timm, Stadt Aurich

Darinka Herrmann, Landkreis Aurich

Gerda Janssen, Gemeinde Ihlow

Frauke Jelden, Landkreis Aurich

Hannelore Jürgler, Gemeinde Krummhörn

Elke Kirsten, Stadt Norden

Hannelore Poppinga-Hanssen, Gemeinde Großheide

Anita Schmidt, Gemeinde Hinte

Annette Strecker, Stadt Norderney

Anja Wessels-Hoppen, Gemeinde Dornum

Hinrike Wienekamp, Gemeinde Südbrookmerland

Auricher Frauenwochen 2019

In der Zeit vom 26. Februar bis zum 23. März 2019 präsentierte die Arbeitsgemeinschaft Auricher Frauen wieder ein umfangreiches Programm anlässlich der Auricher Frauenwochen.

Im Mittelpunkt der Frauenwochen stand das Thema "FRAUEN MACHT EUROPA". Es hat viele Facetten, über die man diskutieren konnte. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 26. Februar 2019 wurde ein Quiz zum Mitmachen angeboten, welches sich mit unterschiedlichen Fragen zu den Themen Frauen, Macht, Einflussnahme, Öffentlichkeit, Verteilung von Aufgaben, Bildung, Erwerbstätigkeit und Gesundheit in europäischen Ländern befasste.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen wie z. B. Kochen für junge Frauen, Töpfern, Wasser und Wellness für Frauen, Erzählcafé, Ökologisches Frauenfrühstück wurden angeboten.  

Studienort für Hebammen im Nordwesten gefordert

Der Lenkungskreis zur „Westersteder Erklärung“ forderte gestern in einem Pressegespräch die Einrichtung eines Hochschulstandortes im Nordwesten Niedersachsens.

Bei einem ersten Treffen Ende Mai in Westerstede hatten - aus der Region Oldenburg/Küste angereiste - Gleichstellungsbeauftragte, Hebammen, Chefärzte, eine Sozialdezernentin, ein Pflegedirektor und weiteres Gesundheitspersonal den Hebammenmangel in der Region Ostfriesland, Friesland und Oldenburg deutlich aufgezeigt. Für den Landkreis Leer, den Landkreis Friesland und die Stadt Oldenburg wurde die mangelnde Versorgung mit Hebammenhilfe sehr detailliert dargestellt. Auch andere Regionen verwiesen auf ihre Unterversorgung. Frauen finden keine Kurse, müssen sehr viele Hebammen anrufen, um eine Betreuung nach der Geburt zu finden, was nicht immer gelingt. Kliniken können freiwerdende Hebammenstellen kaum besetzen. Der Druck würde immer größer, weil keine Hebammen „auf dem Markt“ seien, sagt Oliver Bungenstock, Pflegedirektor des Emder Krankenhauses. Zudem gehen in den nächsten acht Jahren viele Hebammen in den Ruhestand, die derzeit einen Großteil der Arbeit leisten.

Auf diesem Treffen wurde mit der „Westersteder Erklärung“ einstimmig beschlossen: „…schnellstmöglich in der Region einen Studiengang Hebammenwesen einzurichten. Der drängende Bedarf an Hebammen im gesamten nordwestlichen Niedersachsen soll, durch einen mit 40-60 Plätzen pro Jahr ausgestatteten dualen Studiengang, für die Zukunft abgesichert werden…“

Es wurde ein Lenkungskreis eingerichtet. Dieser erläuterte im gestrigen Pressegespräch die aktuelle Situation und die weitere Vorgehensweise. Ein zentraler Aspekt eines dualen Studiums der Hebammenwissenschaft hier im Nordwesten wird darin gesehen, die Praxisanteile durch Kooperationen in der gesamten Region zu streuen. So würden insbesondere auch die ländlichen Strukturen profitieren. Für die Theorie brauche es einen gut erreichbaren Studienort, mit Nähe zur Medizin und Versorgungsforschung, mit möglichst internationaler Vernetzung.

In der ländlichen Region fehlen Hebammen und viele, die anderswo ihre Ausbildung absolvieren, kommen nicht zurück. Birgit Ehring-Timm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aurich, bemängelte die fehlenden Kapazitäten der freiberuflichen Hebammen, wodurch Frauen in der Schwangerschaft und im Wochenbett ohne Betreuung blieben. Dagmar Sachse, Sozialdezernentin aus Oldenburg, wies auf die Hebammenzentrale hin, die zwar in Oldenburg seit mehreren Jahren die Bedarfe koordiniert, den Mangel aber zukünftig nicht komplett auffangen könne. Auch die ärztlichen Leitungen der geburtshilflichen Abteilungen sähen den Bedarf an gut qualifizierten Hebammen, damit auch in Zukunft die Stellen in den Kreißsälen besetzt werden können, verdeutlichte Dr. Thomas Möller, leitender Oberarzt der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich. Die Leitung der einzigen Hebammenschule in der Region, Astrid Kruid, äußerte, dass derzeit nur alle drei Jahre 15 Hebammen in Oldenburg ausgebildet werden. 

Deutschland ist in Europa das Schlusslicht bei der Umsetzung der EU-Richtlinien zur Angleichung der Bildungsabschlüsse. Nun muss hier bis Januar 2020 eine Richtlinie umgesetzt sein, die zwölf Jahre Schulbildung zur Eingangsvoraussetzung in die Hebammenausbildung macht und die Vermittlung genauer wissenschaftlicher Kenntnisse vorschreibt. Der Hebammenverband Niedersachsen fordert seit Langem eine rasche Umsetzung der EU-Vorgaben und die Einrichtung von Studienstandorten. Durch die Ausbildung in der Region bestehe die berechtigte Hoffnung, dass genügend Fachkräfte auch blieben.

Die „Westersteder Erklärung“ soll nun aufzeigen, wie groß der Druck in der Region ist und dass hier gemeinsam Lösungen gesucht werden. Viele Entscheidungsträger sollen nun im Weiteren zur Unterzeichnung eingeladen werden. Die Landesregierung wird zum Handeln aufgefordert.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Hebammenverbands: www.hebammen-niedersachsen.de.

Lenkungskreis Hebammenstudium im Nordwesten V. Bujny

-> Westersteder Erklärung zum Aufbau eines Studienstandorts Hebammenwissenschaft im Nordwesten Niedersachsens  [PDF]

 

 

Nationales Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt"

  • Sie sind schwanger und finden keine Hebamme?

  • Sie haben viele Fragen und wissen nicht mit wem Sie sprechen können?

  • Sie benötigen Unterstützung, um die Familienphase neu zu organisieren?

 

Dann geht es Ihnen so, wie vielen anderen schwangeren Frauen auch. Der neue Lebensabschnitt will gut geplant sein und er hält so einige Überraschungen bereit.

Im Auricher Bündnis für Familien haben sich zwei Gruppen gegründet, die sich mit dem Thema "Gesundheit rund um die Geburt" beschäftigen. 

In einer Elterninitiative tauschen sich Schwangere und junge Eltern über ihre Bedürfnisse, Wünsche, Unsicherheiten und Fragen aus. Sie unterstützen sich gegenseitig und fordern die Politik auf, gesunde Rahmenbedingungen für Familien rund um die Geburt zu schaffen. Die Initiative begrüßt gerne neue Mitglieder bei ihren Treffen an jedem 1. Montag im Monat um 19.30 Uhr im Familienzentrum. Weitere Informationen hier!

Informationen zur bundesweiten Initiative "motherhood" erhalten Sie hier!

In einem "Runden Tisch" treffen sich in unregelmäßigen Abständen Berufsgruppen und die Elterninitiative, um sich über die Herausforderungen in den örtlichen Strukturen auszutauschen und gemeinsam Handlungsstrategien zur Verbesserung zu entwickeln. Interessierte aus verschiedenen Berufen wie z.B. Hebammen, Familienhebammen, Frühe Hilfen, Beratungseinrichtungen, Gesundheitsamt, aber auch Eltern können an diesen Terminen teilnehmen. Hier werden aktuelle Entwicklungen und Handlungsbedarfe aufgezeigt. Hier finden Sie die Präsentation, die am 12. Februar 2018 diskutiert wurde. 

-> Präsentation "Gesundheitsziel Gesund rund um die Geburt" [PDF]