Stadtwappen

Das Auricher Stadtwappen im Wandel der Zeit

In silber und auf grünem Boden zeigt das Wappen der Stadt zwischen zwei grünen Bäumen einen gekrönten roten Schild und darin ein goldenes gotisches großes A. Die Farben der Stadt sind rot-gold.

Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift "Stadt Aurich (Ostfriesland)".

Stadtwappen sind meistens aus Siegeln hervorgegangen. Am 16. März 1539 wurden Aurich die Stadtrechte durch den Grafen Enno II. mit der Berechtigung verliehen, ein solches Siegel zu führen.
 

1736 wurde ein neues und größeres, repräsentativeres Siegel eingeführt. Wahrscheinlich ist zu dieser Zeit auch das erste Wappen entstanden. Genaue Zeitangaben sind nicht bekannt.

Schon zu dieser Zeit war das goldene "A" auf rotem Grund mit einer mittelalterlichen goldenen Königskrone verziert. Das Schild wurde von beiden Seiten mit Laubgebinde umgeben. Auf einem grünen Rasen stehend, wurde es an beiden Seiten von je einem Baum in natürlichen Farben umrahmt.

Stadtsiegel und Wappen orientieren sich an der schmuckfreudigen Rokokozeit (1675-1770). 

Nach "Meyers Brockhaus-Konversationslexikon" erscheint das Wappen im Jahr 1903 ohne Krone. Der Grund ist auch später in der kronenfeindlichen Tendenz zur Weimarer Republik zu suchen.

Nach dem Heraldiker Otto Hupp von der Bremer Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft zeigt sich das Wappen 1937 in den bekannten Farben. Die Krone ist wieder da, mächtig und üppig gegenüber der ersten Grafenkrone der Cirksena. Die Girlanden oder Laubgebinde sind weggelassen. Die Krone schwebt jedoch über dem Bild.

1955 befindet sich die Krone wieder auf dem Wappen. Mit der aufgesetzten Krone kam man zu dem ältesten Siegel und der alten Tradition zurück. Es präsentiert würdig die ostfriesische Hauptstadt und Regierungshauptstadt. Nach der Hauptsatzung der Stadt Aurich (Ostfriesland) vom 18. Oktober 1956 ist es das jetzige Wappen. 

Das "A" im Aurich-Wappen steht auf einer kleinen Anhöhe. Sie symbolisiert den Upstalsboom, der sich westlich von Aurich in Rahe, einem Auricher Ortsteil, befindet. Ursprünglich handelte es sich um einen Grabhügel aus der Bronzezeit.

 

Im Mittelalter wurde der Upstalsboom der Versammlungsplatz der Abgeordneten der 7 friesischen Seelande zwischen Fly und Weser, die sich zum Landfriedensbund zusammengeschlossen hatten. Es war das Zentrum der Beschwörung von Recht und Freiheit, Frieden und Einheit. Einmal jährlich trafen sich die Volksvertreter dienstags vor Pfingsten. Ihnen gehörten die Liudvitas (Volkszeugen), Jurati, Geschworenen und Redjeven (Ratsmänner) an. Das erste dieser Treffen soll 1156 stattgefunden haben.

1833 wurden von den Ostfriesischen Landständen (heute: Ostfriesische Landschaft) die Gartenanlagen angelegt und die Pyramide aufgebaut, die ein Denkmal für die historische Tagungsstätte der Friesen ist.

In den 60er Jahren wurde der Hügel aufgeschüttet. In der Mitte befindet sich eine vierseitige Pyramide aus Findlingen. Die Friesische Freiheit gilt auch heute noch als eine Besonderheit für Ostfriesland.

Der Auricher Wappenstein

Der Auricher Wappenstein wurde im Jahr 1846 von dem Steinmetz C. F. Basilée für 75 Reichstaler fertiggestellt.

Der Wappenstein befand sich einst im Giebel des alten Rathauses am Auricher Marktplatz, welches im Jahr 1976 abgerissen wurde. 

Heute steht der Wappenstein als Gedenkstein vor dem neuen Rathaus am Fischteichweg. 

 

Die Siegel der Stadt Aurich