Mühlenfachmuseum Stiftsmühle

Die Stiftsmühle ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Aurich. Aus 17 m Höhe können Besucherinnen und Besucher auf der begehbaren Galerie einen eindrucksvollen Rundblick über Aurich und die umliegende Geest- und Moorlandschaft genießen. Der Galerieholländer mit einer Gesamthöhe von 29,95 m hat fünf Stockwerke und wurde aus ca. 200.000 Ziegelsteinen gemauert. 

Die Stiftsmühle ist eine von fünf ehemaligen Auricher Stadtmühlen und noch heute betriebsfähig. Sehen Sie, wie mit Windkraft Korn zu Mehl gemahlen wird. Beim Knarren der hölzernen Kammräder und Gnurren der Mühlsteine werfen Sie einen Blick auf die alte Mühltechnik. Durch ein "Guckloch" können Sie in das Innere eines Getreidemischers blicken.

Ein technisches Baudenkmal

Die Stiftsmühle steht auf einem historischen Mühlenplatz. Schon 1731 wurde hier Korn gemahlen. Gegen Zahlung einer "Windheuer" von 50 Gulden jährlich gab der Landesfürst hierzu seine "Concession". Die Mühle befand sich damals noch außerhalb der Stadt. Die entstehende Westervorstadt und die heranwachsenden Bäume nahmen ihr schließlich den Wind. 

1858 baute der Müllermeister Hermann Knoop die jetzige Mühle mit der außergewöhnlichen Höhe von annähernd 30 Metern mit fünf Stockwerken. Die Größe der Mühle erlaubte im folgenden Jahrhundert den Einbau weiterentwickelter Mahltechniken, z. B. eine motorbetriebene Walzenstuhlanlage, mit der größere Mengen Mehl hergestellt werden konnten. 

1977 rettete der Heimatverein Aurich die Mühle vor dem Verfall und baute sie zu einem Museum aus.

Eine umfangreiche Grundsanierung erfolgte in den Jahren 2000 bis 2002.

Das Museum

Im Laufe der Jahre gestaltete der Heimatverein die Stiftsmühle zu einem Mühlenfachmuseum aus, das 1997 um die Ausstellung "Die Mühlen und der Müller" erweitert wurde. Auf den fünf Böden der Mühle wird die Entwicklung und die Bedeutung des in Ostfriesland bodenständigen Windmühlenwesens lebendig veranschaulicht. Der Besucher erfährt anhand von Originalexponaten, Modellen und Schautafeln alles Wissenswerte über den Weg vom Korn zum Brot. Außerdem wird im Museum unter anderem die Entwässerung der Niederungsgebiete Ostfrieslands durch windbetriebene Wasserschöpfmühlen dargestellt. Auf dem Mühlengelände finden Sie ein ostfriesisches Backhaus.